

Am letzten Wochenende hatten wir unsere Türen für alle Literaturliebhaber geöffnet. Von Freitag bis Sonntag fanden im Haus der Donauschwaben die ersten Literaturtage statt, die neben einer kleinen Buchmesse auch erlesene Autoren beherbergten.
Am ersten Tag sprachen wir mit Christian Jung über die Geschichte der DDR, aber auch über die aktuelle gesellschaftspolitische Situation. Danach lockerte Ilse Hehn die Atmosphäre auf, indem sie ihre Lyrik und Prosa las, gefolgt von ihrer bildenden Kunst, die den künstlerischen Ausdruck vervollständigte.
Am zweiten Tag stellte Katharina Eismann ihre beiden Romane vor und erläuterte, wie ihre Erfahrungen in Rumänien ihre literarische, aber auch spätere künstlerische Arbeit beeinflusst haben.
Der letzte Tag stand ganz im Zeichen unserer Lieblingsbesucher, unserer kleinen Leseratten, die gespannt der eindrucksvollen und lustigen Lesung von Yvonne Hergane aus ihren Kinderbüchern lauschten. Alle hatten so viel Spaß, dass die Autorin statt der geplanten zwei Bücher vier Bücher mit Hilfe des Publikums vorlas.
Wir bedanken uns noch einmal bei unseren Autorinnen und Autoren, aber auch bei den Besuchern, die die Literaturtage im Haus der Donauschwaben zu einer wahren Freude gemacht haben.
Am 29.10. hatten wir eine weitere Gruppe von Schülern aus Rumänien zu Gast, die von Prof. Dr. Bendel begleitet wurde. Nach einer langen Reise von Temeswar waren die Schüler immer noch begierig darauf, etwas über die Geschichte und Kultur der Donauschwaben zu erfahren, die jahrhundertelang Seite an Seite mit ihren rumänischen Nachbarn lebten.
Nach einem Rundgang durch das Haus hatten die Schülerinnen und Schüler noch ein wenig Zeit, um unsere Sonderausstellung zu besichtigen. Sie waren begeistert von der Bauernstube, die noch die Lebensweise von vor Jahrzehnten wiedergibt, aber die meiste Zeit verbrachten sie in unserer donauschwäbischen Bibliothek, um in den Büchern zu stöbern. Sie hatten das Glück, dass Frau Täuber sie dabei begleitete. Sie lebte bis 1980 in Temeswar und zog dann nach Deutschland. So konnte sie ihnen von ihren Erlebnissen beim Aufwachsen in Rumänien erzählen, aber auch von den bedeutenden Donauschwaben, die die Landschaft von Temeswar verändert haben, sei es in der Kunst, der Architektur oder der Literatur.
Seit dem Bau des Hauses der Donauschwaben ist die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Haus eine der wichtigsten und fruchtbarsten der letzten 60 Jahre. Wir sind stets bestrebt, diesen kulturellen Austausch zu bereichern und zu unterstützen, und freuen uns daher sehr, zwei parallele Wechselausstellungen anzukündigen, die vom 16. Oktober bis zum 2. Dezember im Rathaus und im Haus der Donauschwaben stattfinden werden. Die Ausstellungen beschäftigen sich mit dem Thema Flucht und Vertreibung und werden vom Zentrum gegen Vertreibungen gestaltet. Die Eröffnungsfeier findet am Donnerstag, den 17. Oktober um 17:30 Uhr im Rathaus statt, wo OB Dr. Bernd Vöhringer und unser Vorsitzender Raimund Haser MdL mehr über die jahrzehntelange Freundschaft zwischen der Stadt und dem Verein erzählen werden.
Die im Rathaus zu sehende Ausstellung „In Lagern: Schicksale deutscher Zivilisten im östlichen Europa 1941-1955“ beschäftigt sich mit der Verschleppung deutscher Zivilisten in die damaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebiete sowie ihrer Internierung. Im Haus der Donauschwaben können Sie die Ausstellung „Erzwungene Wege – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts“ besuchen, die die Geschichte beginnend mit dem Völkermord an den Armeniern im Jahre 1915 über die Vertreibung der Juden in Deutschland ab 1933 und die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges bis hin zu den Kriegen um das zerfallende Jugoslawien in den Jahren um 1990 erzählt.
Wir laden Sie herzlich ein, beide Ausstellungen zu besuchen und an der Eröffnungsfeier teilzunehmen!
Fotos: Zentrum gegen Vertreibungen
Letzte Woche wurde die donauschwäbische Esskultur von unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Dr. Danica Trifunjagic auf der 14. internationalen Konferenz über Lebensmittelstudien vor mehr als 100 Forschern aus mehr als 30 Ländern weltweit vorgestellt. In den vier Konferenztagen wurde über viele Themen wie Nachhaltigkeit, Lebensmittelproduktion, Essensgeschichte und Esskultur diskutiert, und die Forscher hatten die Möglichkeit, ihr Fachwissen auszutauschen und Neues zu lernen.
Wir sind stolz darauf, dass die Arbeit unserer Kollegin anerkannt und mit dem Emerging Scholar Award ausgezeichnet wurde, der jedes Jahr auf dieser renommierten Konferenz verliehen wird.
Die Reaktionen auf Danicas Präsentation waren sehr positiv und ermutigend. Da es oft der Fall ist, dass Menschen ihre eigene Geschichte erkennen, ohne vorher darüber Bescheid zu wissen, war ein Teilnehmer aus Südafrika besonders daran interessiert, mehr zu erfahren, da er deutsche Vorfahren hat.